Vancouver in British Columbia, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2010, war für mich bereits zum dritten Mal eine Laufreise mit Sportreisen Kreienbaum wert. Bin ich 2001 noch über die 42,195 km-Distanz unterwegs gewesen und am nächsten Morgen zu einer Rundreise in die Rockies aufgebrochen, entschloss ich mich 2007 für den Halbmarathon, um nach dem Lauf noch etwas Luft zu haben das Schiff nach Alaska rechtzeitig zu erreichen. In diesem Jahr hatten wir uns entschlossen, die Rockies-Rundfahrt plus Alaska-Schiffsreise zu buchen. Wettkampfmäßig hatte ich mich wieder für die Halbmarathon-Distanz entschieden, nicht zuletzt wegen meines Abschieds von der Marathonstrecke im Dezember 2008.
Um 7.00 Uhr erfolgte bei 10 Grad Celsius und leichter Bewölkung der Start der ca. 7000 Teilnehmer über die 21,1 km-Laufdistanz auf der Beach Avenue. Das erste Drittel des Rundkurses führt durch die historische Innenstadt der 600.000 Einwohner zählenden kanadischen Westküsten-Metropole. Im Stanley-Park, Vancouvers grüner Halbinsel, wo unzählige Totempfähle Stammesgeschichten der Nordwestküsten-Indianer symbolisieren, markiert über 9 km ein vielfältiges Streckenprofil gleichzeitig das Kernstück aller Wettbewerbe - die volle Distanz (42,195 km) kommt durch zusätzliche Wendepunkte zustande. Dem überaus reizvollen Panorama am Prospect Point, dem höchsten Punkt der Strecke bei KM 13, kann sich auch der ambitionierteste Sportler kaum entziehen. Obwohl die letzten 5 km wieder an der Küste entlang weitgehend flach verlaufen, müssen die Läufer bei KM 18,5 eine Brücke überqueren bzw. die letzte üppige Steigung bewältigen. Nach diesem Hindernis konnte ich mich auf einen Endspurt einstimmen, um das Ziel in der von mir (W60) für diesen Tag und Strecke angestrebten Zeit „unter 2:30“ zu erreichen. Dies gelang schließlich in 2:29:20 Std. auf dem Pacific Boulevard in Höhe des Eishockey-Stadions der Vancouver Canucks, wobei ich die anspruchsvollere 2. Hälfte exakt 68 Sekunden schneller gelaufen war.
Die Rockies-Rundfahrt, zu der wir am nächsten Morgen aufbrachen, war keine „Wiederholung“ unserer Reise von 2001. Dank unseres sehr kompetenten und erfahrenen kanadischen Tour-Guides, Martin Flanagan und unserer relativ kleinen Truppe, war es eine sehr angenehme persönliche Atmosphäre. Altbewährtes hatten wir wiedergesehen und viele Plätze zum ersten Mal besucht sowie die erste Begegnung mit vier Schwarzbären in freier Wildbahn vom sicheren Bus aus erlebt.
Die Schiffsreise nach Alaska, die wir 2007 schon unternommen hatten, wollten wir unbedingt noch mal machen, da es in Skagway (dem nördlichsten Punkt dieser Seereise) so viel zu sehen gibt. Hatten wir vor zwei Jahren eine Zugfahrt zum White Pass unternommen, sollte es dieses Mal eine Wanderung auf dem legendären Chilkoot Trail sein; da fühlten wir uns wirklich in Alaska angekommen mit den Gedanken bei den Goldsuchern vor gut 100 Jahren.
03.05.2009 – von Thea Watzling
Quelle: Thea Watzling
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